2011 das Jahr des Wandels

2011 Das Jahr des Wandels

Wie es dazu kam:

Schon vor fast 20 machte ich einen ersten Versuch einer Geschlechtsumwandlung, bei dem ich auch Weibliche Hormone nahm. Schon damals hatte ich eine Invaliden-Rente, in der Schweiz kurz IV oder IV-Rente genannt. Diesen Versuch der Geschlechtsum-wandlung brach ich ab, weil man mir Druck machte, ich müsse mich für oder gegen eine geschlechtsangleichende Operation entscheiden, was ich nicht konnte, da ich immer sagte, wenn ich diese Operation machen will, dann muss ich 200 prozentig sicher sein, nämlich 100 prozentig im Kopf und 100 prozentig im Herzen und das war ich damals nicht. Immer mehr stellte sich heraus, dass ich das eine nicht sein kann, das andere nicht bin, und mir eigentlich am wohlsten wäre wenn ich beides, also ein Hermaphrodit oder umgangssprachlich gesagt ein Zwitter sein könnte. Das ganze wurde auch von Depressionen und zwei Suizidversuchen begleitet, wegen denen ich auch zweimal in der psychiatrischen Klinik war.

Dann wollte mich die Invalidenversicherung wieder eingliedern, ich begann mit einem Vorkurs und machte danach eine Handelsschule, wo ich wegen Krankheit auch kurz vor dem Schluss rausfiel, und die IV-Rente war weg. Ich fand dann keine Arbeit, machte immer wieder kleinere Gelegenheitsarbeiten, und lebte hauptsächlich vom Sozialamt. Irgendwann bekam ich ein Angebot für jemanden Webseiten zu machen, und ich begann mit dem ersten Kurs für Website-Erstellung, aber da war auch nicht alles so wie es sein sollte, da kein Büro vorhanden war, arbeitete ich von zu Hause aus und wurde alle 5 Minuten wegen Anweisungen oder anderen Wünschen vom Chef angerufen, teilweise bis spät in die Nacht, mein Mitbewohner, der um 04.00 Uhr aufstehen musste, reklamierte, weswegen ich das letzte Telefon um 19.30 Uhr ent-gegen nahm, was ich dem Chef auch so sagte. Es gab dann immer mehr Probleme mit dem Chef, der Lohn kam auch nie, also kündigte ich fristlos, zog vor das Arbeitsgericht wo ich voll umfänglich Recht bekam, dann habe ich meinen Ex-Chef betrieben, was mir einen Verlustschein einbrachte. Danach ging nicht mehr viel mit arbeiten.

In den Jahren zwischen der ersten Hormonbehandlung und jetzt lebte ich auch immer wieder als Transvestit meine andere Seite aus, und versuchte soweit wie möglich angepasst zu leben, was aber nicht ging. Ich bekam trotz des Absetzens der weiblichen Hormone ein langsames aber kontinuierliches Brustwachstum. Obwohl ich merkte, dass einiges nicht stimmt, zögerte ich die Arztbesuche immer wieder heraus.

2011

Als mir der Druck von mir selber und anderen Personen zu gross wurde, machte ich wieder mit meinem Psychiater, der mich schon bei der ersten Hormonbehandlung mit Östrogenen (weibliches Geschlechtshormon) und dem Verfahren das zur ersten IV-Rente führte, einen Termin ab. Wir beschlossen dann, dass es am besten sei, wenn wir wieder einen Antrag auf eine IV-Rente stellten, und starteten dann wieder den Abklärungsprozess. Dabei wurden auch verschiedene Geburtsgebrechen und ein Testoteronmangel (männliches Geschlechtshormon) fest-gestellt, der nicht durch die frühere Hormonbehandlung hervorgerufen wurde, sondern sehr wahrscheinlich durch externe Schädigungen meiner Hoden verursacht wird. Während all diesen Abklärungen und teilweise auch bei den Sitzungen mit meinem Psychiater  hat mich mein langjähriger Wohn- und Lebenspartner immer begleitet, er wird mich auch weiterhin bei dem Prozess und Wandel begleiten. Ende Juni haben mein Psychiater und ich beschlossen, dass es für mich wohl am besten sei, nochmals eine Hormontherapie mit weiblichen Hormonen zu machen, aber keine geschlechtsangleichende Operation vor-zusehen, halt als sogenannte Shemale (Frau mit einem Penis, aber ohne Vagina, oder pre-operative Transsexuelle) lebe, so dass ich meinem gefühlten Ideal, dem Herma-phroditen am nächsten komme. Jetzt warte ich auf einen Termin bei einer Spezialistin für diese Art von Hormontherapie.

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Über Vanessa

Ich bin ein im Oktober 1966 im Kanton Aargau in der Schweiz geborener Transvestit, der auf dem Weg zur Shemale (voroperative Transexuelle) ist. Ich habe dann vor so zu leben, da ich so meinen Gefühlen am nächsten komme, denn ich stehe zwischen den Geschlechtern und wäre am liebsten ein Hermaphrodit.

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