27.04.2012 Shemale werden

Shemale werden

Dieser Artikel soll nicht eine Anleitung sein, wie man Shemale wird, sondern er kann nur einige Aspekte beleuchten, was es braucht, um sich auf diesen Weg zu machen. Dieser Artikel wird auch sicher nicht fachlich ganz korrekt sein, da ich vieles möglichst einfach zu schildern versuche, und auch viel Persönliches eingeflossen ist. Es mögen gewisse Warnungen in den Augen verschiedener Personen übertrieben erscheinen, ich streiche sie heraus, damit diejenigen die sich für diesen Weg interessieren oder sich auf diesen Weg machen wollen, oder sicher machen, ihn in Sicherheit und mit fachlicher Unterstützung machen.

Ich habe entdeckt, dass es einige Personen gibt, die nach „Shemale werden“ suchen. Eine Shemale ist eigentlich ein vorübergehender Zustand, denn eine Shemale ist im Prinzip nichts anderes als eine voroperative Transsexuelle. Das heisst, es ist ein Mann der schon eine Hormonbehandlung am machen ist, weibliche Brüste hat, sich meistens auch weiblich kleidet, aber noch einen Penis statt eine Vagina hat, also die sogenannte geschlechtsangleichende Operation noch nicht gemacht hat. Alleine schon deshalb ist es nicht gerade sehr einfach eine Shemale zu werden.

Es braucht also gewisse Voraussetzungen dazu, dass man zur „Shemale“ werden kann. Unter anderem gehören in vielen Ländern die Begutachtung der Person durch einen Psychiater oder Psychologen für ein entsprechendes Attest, dass man transsexuell ist, sowie oft ein Alltagstest dazu, das heisst, man muss eine Zeit lang in der Rolle als Frau leben. Danach kann dann die Hormonbehandlung mit Östrogenen beginnen.

Ein Mann der eine normale Menge Testosteron (männliches Geschlechtshormon) im Blut hat, bekommt einen Testosteron-Blocker als zusätzliches Medikament, zu den Östrogenen (weibliches Geschlechtshormon). Beide Medikamente können starke nicht mehr Rückgängig zu machende Nebenwirkungen haben. Zum Beispiel können Testosteron-Blocker als Nebenwirkung zu einem Testosteronmangel führen, auch geht das sexuelle Verlangen und die Potenz zurück, die auch nach dem Absetzen des Medikaments nicht mehr ohne Medikamente behoben werden können. Bei den Östrogenen können zum Beispiel ein erhöhtes Thromboserisiko, ein erhöhtes Herzinfarktrisiko, wie auch ein erhöhtes Schlaganfallrisiko auftreten. Die Beispiele, die ich hier aufgezählt habe, sind keine abschliessende Liste, sondern nur mal so ein kleiner Auszug aus den möglichen Nebenwirkungen. Deshalb ist es wichtig, dass man sich solche Medikamente nicht auf dem Schwarzmarkt besorgt, wenn sie einem der Arzt unter Umständen nicht geben will, weil es zu gefährlich ist. Eine solche Hormonbehandlung gehört unbedingt in die Hände von Fachleuten, denn die Risiken sind einfach zu gross. Natürlich haben die Medikamente auch erwünschte Wirkungen, wie Brustwachstum, etc. Allerdings können diese Medikamente auch psychische Auswirkungen haben.

So jetzt mal etwas Persönliches von mir. Ich hatte die letzten Jahre ziemlich grosse Hormonprobleme, welche erst nachdem ich mit meinem Psychiater gesprochen habe, und wir Abklärungen wegen anderer Probleme begannen, klar diagnostiziert wurden und seither auch behandelt werden. Ob die hormonellen Probleme die ich habe von einem früheren Versuch eine Geschlechtsumwandlung kommen, konnte bei mir nicht herausgefunden werden. Als ich die erste Hormonbehandlung abbrach, da ich mich nicht zur Operation entscheiden konnte, weil ich nicht zweihundert prozentig sicher war, nämlich zu hundert Prozent im Kopf und zu hundert Prozent im Herzen, war ich erleichtert, da es viel Druck von mir nahm. Ich hatte da und dann auch zwischendurch immer wieder Kontakt mit meinem Psychiater, und hatte auch immer wieder Termine bei ihm. In dieser fand ich auch heraus, dass ich gefühlsmässig weder Mann noch Frau bin, sondern mitten zwischen den Geschlechtern stehe.

Also, wenn ich beides nicht bin, sondern in der Mitte, und auch beides nie sein werde, dann bin ich von den Gefühlen her wohl ein Hermaphrodit (umgangssprachlich gesagt ein Zwitter). Wegen dem Hormonmangel den ich lange hatte, und der auch aus Gründen der Osteoporose-Vorsorge sowieso behandelt werden musste, konnte ich auch die Art der Hormone wählen. Ich habe mich für weibliche Hormone, also für Östrogene, entschieden und das nicht nur, um meinen Gefühlen am nächsten zu kommen, sondern weil sie für mich auch noch andere positive Wirkungen haben, wie zum Beispiel dass ich weniger schwitze als früher, natürlich auch ein Brustwachstum, wieder mehr Antrieb was zu machen, etc. Für mich persönlich, ist trotz der erhöhten Risiken wegen der Östrogentherapie die ich mache, viel Positives herausgekommen, und es ist für mich die Risiken wert, aber das auch nur, weil ich in sehr guten fachärztlichen Händen bin. Zudem fühle ich mich auch sehr sicher da ich mit jemandem zusammenwohne der mich unterstützt, mir Sicherheit gibt, und mich auch sehr gut versteht. Ich bin froh, kann ich den Weg so machen, wie ich ihn jetzt mache, dafür bedanke ich mich bei allen, die mich fachlich wie auch mit Verständnis Geborgenheit, Sicherheit, Akzeptanz und als Person unterstützen, weil sie da sind, Danke Danke Danke.

Und bitte geht diesen Weg nur, wenn ihr euch sicher seid, dass ihr diesen Weg gehen wollt, denn die Konsequenzen können weitreichend sein.

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Über Vanessa

Ich bin ein im Oktober 1966 im Kanton Aargau in der Schweiz geborener Transvestit, der auf dem Weg zur Shemale (voroperative Transexuelle) ist. Ich habe dann vor so zu leben, da ich so meinen Gefühlen am nächsten komme, denn ich stehe zwischen den Geschlechtern und wäre am liebsten ein Hermaphrodit.

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